B4 in Raindorfmühle Großbrand in Sägewerk: Enormer Schaden

Über 250 Rettungskräfte im Einsatz – Zehn Verletzte – Sachschaden von über einer Million Euro

Das Sägewerk in Raindorfmühle (Gemeinde Kirchberg) ist in der Nacht auf Freitag ein Raub der Flammen geworden. Die Brandursache ist noch unklar. Neun Einsatzkräfte haben Rauchvergiftungen oder andere leichte Verletzungen erlitten, ein weiterer Helfer zog sich eine Sprunggelenksfraktur zu. Der Sachschaden liegt bei mehr als einer Million Euro, so die Polizei.
Die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr trafen gegen 23.30 Uhr am Brandort ein, wie Tobias Ertl, Kreisbrandmeister und Kommandant der Feuerwehr Kirchberg berichtet. Bis 3 Uhr morgens waren insgesamt rund 265 Einsatzkräfte damit beschäftigt, den Brand zu löschen, die Nachbargebäude zu sichern. Die Einsatzleitung lag bei Tobias Ertl und dem Raindorfer Kommandanten Josef Fischer. Zudem waren Kreisbrandinspektor Michael List sowie die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung Viechtach (UG-ÖEL) vor Ort.

„Besonders wichtig war es, zu verhindern, dass das Feuer auf die umliegenden Gebäude übergreift“, sagt Tobias Ertl. Und man schaffte es, das Feuer auf die Lagerhalle und das Hobelwerk zu beschränken. Der Stall, das Sägewerk und vor allem das angrenzende Wohnhaus konnten gerettet werden. „Das war durchaus eine sehr gute Leistung der Feuerwehren“, lobt Ertl. Mit im Einsatz war auch Landrat Ronny Raith als Mitglied der Kirchberger Feuerwehr.
Gegen 3 Uhr hatten die Einsatzkräfte die großen Flammen erfolgreich bekämpft, sodass mit den Nachlöscharbeiten begonnen werden konnte. Mithilfe eines Baggers wurden verbranntes Material abgetragen und so Glutnester freigelegt. Etwa um 8.30 Uhr war die Arbeit zunächst abgeschlossen.
Beteiligt waren folgende Feuerwehren: Raindorf, Regen, Kirchberg, Mitterbichl, Abtschlag, Ellerbach, Zell, Untermitterdorf, Schlag und Rinchnach; außerdem aus dem Landkreis Freyung-Grafenau die Feuerwehren Allhartsmais, Hilgenreith sowie aus dem Landkreis Deggendorf Hunding und Lalling.
Bei den Löscharbeiten habe es einen erschwerenden Faktor gegeben, so Ertl: „Für die Größe des Brandes haben wir schon echt ordentlich Löschwasser gebraucht.“ Insgesamt wurden daher sieben Wasserförderungsleitungen benötigt. Einen Großteil des Löschwassers pumpten die Einsatzkräfte aus dem naheliegenden Hangenleithenbach, aber auch Wasser aus der Zisterne in Laiflitz und aus Raindorf wurde benötigt.
Neben den rund 250 Feuerwehr-Einsatzkräften war auch das Bayerische Rote Kreuz (BRK) mit insgesamt 38 Einsatzkräften vor Ort. Die BRK-Einsatzleitung lag bei Christian und Alfred Aulinger mit Unterstützung der Schnelleinsatzgruppe Information und Kommunikation. Sie übernahmen die medizinische Behandlung von zehn Personen, drei davon mussten im Anschluss zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus transportiert werden. Die anderen sieben Patienten wurden vor Ort vom BRK-Betreuungsteam übernommen. Darüber hinaus versorgte eine BRK-Verpflegungseinheit aus Viechtach alle Einsatzkräfte mit Getränken und Brotzeit.
Am Freitagmittag um 13 Uhr kehrte die Feuerwehr zu dem Sägewerk zurück, um mit Hilfe einer Wärmebildkamera das betroffene Gebäude erneut auf Glutnester zu kontrollieren. Sobald die Feuerwehr die Freigabe erteilt, wird die Kriminalpolizei mit ihren Untersuchungen zur Brandursache beginnen, so das Polizeipräsidium Straubing.

 

Text: PNP ePaper (Marie Legally); Fotos: KBI List, KBM´s Süß und Wiederer, Luftaufnahmen L. List

Meldung vom: 21.07.2024