Stellvertretend für die Feuerwehren im Landkreis Regen gratulierte die Kreisbrandinspektion unserer Landrätin Rita Röhrl zum 70. Geburtstag.
„Landrätin Rita Röhrl feierte an 9. Oktober ihren 70. Geburtstag. Aus diesem Anlass hatte der Landkreis Regen zu einem Geburtstagsempfang an den Technologiecampus Teisnach geladen. Die Laudatio auf die Jubilarin hielt Rainer Haselbeck, der Regierungspräsident der Regierung von Niederbayern.
Nach einem Empfang im Foyer des Technologiecampus und einer musikalischen Einstimmung durch die Band Salt, Swing and Pepper begrüßte der stellvertretende Landrat Helmut Plenk zunächst das Geburtstagskind sowie die zahlreich erschienenen Ehrengäste und überbrachte Röhrl die Glückwünsche des Landkreises. „Rita, als du vor sechs Jahren das Amt der Landrätin übernommen hast, hättest du sicher nicht gedacht, dass so viel Arbeit und eine Pandemie vor dir liegen würden“, wandte sich Plenk in seinem Grußwort an die Jubilarin. Doch Röhrl habe die Ärmel hochgekrempelt und Probleme und Aufgaben angepackt, während zur selben Zeit die meisten ihrer Schulkameraden in Ruhestand gegangen seien. „Du hast dich der neuen Herausforderung gestellt und die Aufgaben mit Bravour gemeistert. Dafür möchte ich heute im Namen des Landkreises ein herzliches Vergelt’s Gott aussprechen.“
Haselbeck würdigte in seiner Festrede die Lebensleistung der Jubilarin, „die natürlich noch nicht beendet ist.“ Um diese Lebensleistung einzuordnen, warf er in seiner Rede einen Blick zurück in das Geburtsjahrzehnt der Jubilarin und die Folgezeit: Der Bayerische Wald sei das Armenhaus Deutschlands gewesen, gelegen am Eisernen Vorhang, am Ende der Welt. „Zonenrandgebiet hieß es, sogar Notstandsgebiet. Heute ist der Bayerische Wald und besonders der Landkreis Regen eine der stärksten Wirtschaftsregionen Europas“, so Haselbeck. Dafür habe es zwar Weichenstellungen aus München und Landshut gegeben und der Mauerfall habe den Bayerischen Wald in die Mitte Europas katapultiert. Auch der unbeugsame Wille der Menschen zu Leistung und Wohlstand habe eine Rolle gespielt und: „Jede Region braucht Menschen, die sozusagen den Karren ziehen, weil sie dazu in der Lage sind, die aber auch mehr tun wollen als andere und bereit sind, eine solche Verantwortung zu übernehmen.“
Es seien Menschen wie Röhrl gewesen, die die letzten Jahrzehnte so positiv gestaltet hätten, immer auf dem Weg zu einem besseren Leben und mehr Wohlstand. „Und es war gerade auch Rita Röhrl, sie ganz persönlich, die einen Riesenanteil an der Entwicklung ihrer Heimat hat. An einem Jubeltag wie heute ist die Zeit, daran zu denken und das zu würdigen“, betonte Haselbeck. Er sprach die vielen kommunalpolitischen Stationen auf dem Lebensweg Röhrls an, mit der Tätigkeit im Kreistag ab 1978, als Bezirksrätin ab 1982, als Bürgermeisterin von Teisnach von 1990 bis 2017 und seither als erster weiblicher Landrat des Landkreises Regen. Der Aufstieg ihrer Heimatgemeinde Teisnach, des Landkreises Regen und auch Niederbayerns sei mit dem Namen Rita Röhrl verbunden und werde das auch bleiben, so Haselbeck weiter. „Danke dafür, liebe Rita, und ein ganz großes Kompliment.“
Die Jubilarin dankte den Rednern sowie allen Anwesenden und Gratulanten für ihr Kommen und ihre Worte. Sie unterhielt die Anwesenden im Anschluss mit launigen Anekdoten aus ihrem Leben als Kommunalpolitikern und Landrätin, doch in Anknüpfung an die Rede Haselbecks mahnte sie auch: „Die Situation damals im Bayerischen Wald war eine ganz extreme.“ Zur Jahrhundertwende habe man über den Bayerischen Wald geschrieben, es gebe hier dreierlei Leute: Bettelleute, arme Leute und solche, die nichts haben. „Wer würde das heute noch auf uns anwenden? Ich frage mich: Woher kommt die heutige Unzufriedenheit? Oder ist es die Angst, das zu verlieren, was man so mühsam erarbeitet hat? Dann möchte ich die Menschen aber inständig bitten, andere Mittel und Wege zu finden, das zu verteidigen, als alles infrage zu stellen und zu gefährden. Das ist mein dringender Appell an diesem runden Geburtstag.““
Quelle Text und Fotos: da Hog’n